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Sonntag, 21. Dezember 2025
 Perikope 2
4. Sonntag im Advent

Woche vom 20.12.2025 – 27.12.2025

                            

Der Predigttext für diesen Sonntag steht in

  2. Korinther 1, 18- 22

18Aber Gott ist mein Zeuge: Keines unserer Worte an euch bedeutet gleichzeitig  Ja und Nein.
19
Wir – das heißt: ich, Silvanus und Timotheus – haben bei euch Gottes Sohn,
 Jesus Christus, verkündet. Und von dem gilt: Er war nicht Ja und Nein zugleich, 
sondern er ist das Ja in Person. 
20
Durch ihn sagt Gott Ja zu allem, was er je versprochen hat. Auf ihn berufen wir uns, 
wenn wir zu Gottes Ehre »Amen« sagen.

21Gott selbst ist es, der uns gemeinsam mit euch im Glauben an Christus festigt. 
Er hat uns gesalbt 22
und uns sein Siegel aufgedrückt. Dazu hat er uns den Heiligen Geist
als Vorschuss auf das ewige Leben ins Herz gegeben.

(BasisBibel)       


Wer lieber hört:

Der vorgegebene Predigttext für diesen 4. Adventssonntag ist aus der Mitte eines Briefes
des Paulus an die Gemeinde in  Korinth.
Das erste Kapitel komplett zu lesen lohnt sich und erklärt auch die
Verse 18 – 22 besser.

Paulus war kein einfacher Apostel und eckte mit seiner rechthaberischen Art
in den jungen Gemeinden oft an.
Seine Besuche bei den damaligen Christen  verliefen nicht immer ohne Streit und
Kompetenzgerangel, und Paulus wirkte  in seinen Briefen offensichtlich wortgewandter
und souveräner als bei seiner persönlichen Anwesenheit.
Widerspruch in Art und Lehre des Glaubens fanden bei ihm kein Gehör und
seine Rundreisen fielen für ihn oft unbefriedigend aus.

Die Benennung von Ja und Nein war  hier die Erklärung auf die Ankündigung des Paulus,
wann er die Gemeinde in Korinth persönlich besuchen wollte, und warum es dann doch
anders lief als geplant.
Und mit dem Vers 17 weist Paulus, nach vielem Erklären und Belehren und Hinweisen
auf seine eigene Gebrechlichkeit, direkt darauf hin:
17Bin ich etwa leichtsinnig gewesen, als ich mir das vorgenommen habe?
Oder mache ich Pläne nach Menschenart und meine »Nein«, wenn ich »Ja« sage?


Und Paulus beruft auch  keinen Geringeren als Gott persönlich in den Zeugenstand
18Aber Gott ist mein Zeuge: Keines unserer Worte an euch bedeutet gleichzeitig  
Ja und Nein.

Als wäre es Paulus wie Schuppen von den Augen gefallen, wechselt er dann doch
vom Rechtfertigen der eigenen Position, zu seiner eigentlichen Berufung,
der Verkündigung an Jesus Christus.

19b:von dem gilt: Er war nicht Ja und Nein zugleich, sondern er ist das Ja in Person.
20
Durch ihn sagt Gott Ja zu allem, was er je versprochen hat. Auf ihn berufen wir uns, 
wenn wir zu Gottes Ehre »Amen« sagen.

Amen ist hebräisch und heißt übersetzt: „Ja, so sei es“ oder „ja, so ist es“.
Im Hebräischen ist es mit dem Wort für „treu-zuverlässig sein“ verwandt

Ein „Amen“ am Ende eines Gebetes bekräftigt, was gebetet wurde.
Wenn es in einer Gemeinschaft ausgesprochen wird, ist es schon ein starkes Zeichen.

Indem Paulus von sich weg, auf Christus weist, schafft er Frieden; in seinen Gedanken
und in der Auseinandersetzung mit den Glaubensgeschwistern in Korinth.

Die Gemeinsamkeit des Glaubens wird wieder dahin gestellt, wo sie hingehört,
in den Mittelpunkt des Miteinanders.

Was durch Paulus so bezeichnend vorgeführt wird, ist ja nichts Unbekanntes.
Die christlichen Gemeinschaften werden heute eher unter dem globalen Begriff „Kirche“
wahrgenommen, statt unter dem Wort „Gemeinde“ oder „Glaubensgemeinschaft“.
Im Mittelpunkt stehen oft wirtschaftliche oder organisatorische Gesichtspunkte
statt Gottesdienste und Verkündigung.
Animositäten und auch Streit stehen da dem Blick auf das Wesentlich im Weg.
Paulus hat es geschafft, von sich selbst wegzusehen; seine eigene Befindlichkeit
der Größe Gottes unterzuordnen.

21Gott selbst ist es, der uns gemeinsam mit euch im Glauben an Christus festigt. 
Er hat uns gesalbt 22und uns sein Siegel aufgedrückt. Dazu hat er uns den Heiligen Geist
als Vorschuss auf das ewige Leben ins Herz gegeben.

Was für ein großartiges Geschenk!
Welche Möglichkeiten im Miteinander!
Welch ein Reichtum des Glaubens!

Paulus beendet diesen Abschnitt seines Briefes versöhnlich, ja geradezu liebevoll,
mit den Worten:
. 24Nicht dass wir Herren wären über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude;
denn ihr steht im Glauben!

Einander Gehilfen zur Freude sein, ein schöner Gedanke
und Aufforderung, unserem Miteinander im Glauben neue Impulse zu setzen.
(Heidi Taut)

 

 

   

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 n a c h l e s e n
hier besteht die Möglichkeit, die vorherigen
Andachten nachzulesen